BEREICH GEFÄẞCHIRURGIE

Eine Auswahl der häufigsten Krankheitsbilder


 

Arterienverkalkung

Hierbei werden Fette und Kalk in die Arterienwand eingelagert und die Arterie im Rahmen eines schleichenden Prozesses erst verengt und schließlich verschlossen. Blutgerinnsel, die an solchen Verkalkungen entstehen, können auch einen plötzlichen Gefäßverschluss hervorrufen.
Schlaganfall und Herzinfarkt sind die bekanntesten Folgen einer Durchblutungsstörung, denn empfindliche Organe wie Herz und Gehirn benötigen viel Sauerstoff.

Durchblutungsstörungen der Beine oder der Arme machen sich besonders in Situationen bemerkbar, die für den Körper Arbeit oder Anstrengung bedeuten. Sind Arm- oder Beinmuskeln unterversorgt, so entstehen typischerweise krampfähnliche Schmerzen.

Durch schädliche Einflüsse von sogenannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Nikotin, hohes Cholesterin, Bewegungsmangel und Stress wird der Krankheitsprozess der Arteriosklerose stark beschleunigt. Sehr häufig liegen mehrere dieser schädlichen Einflüsse gleichzeitig vor.

Durch folgende Maßnahmen können Sie die Arteriosklerose verlangsamen oder stoppen:

  • Suchen Sie regelmäßig ihren Hausarzt auf!

Lassen Sie Blutdruck, Blutzucker, Fett- und Harnsäurewerte regelmäßig kontrollieren. Berichten Sie ihrem Arzt ausführlich von Veränderungen und neuen Beschwerden. 

  • Stellen Sie das Rauchen ein!

Es ist heute zweifelsfrei erwiesen, dass Rauchen einer der aggressivsten Risikofaktoren für die Entstehung einer Arteriosklerose ist.            

  • Mehr Bewegung!

Insbesondere, wenn die arterielle Durchblutung noch nicht so weit fortgeschritten ist, kann regelmäßiges, konsequentes und intensives Gehtraining mehr bewirken als manches Medikament. Durch ein spezielles, regelmäßiges Training kann erreicht werden, dass sich die kleinen Gefäße, die um das verengte Gefäß herum liegen, erweitern und so mehr sauerstoffreiches Blut in die Muskulatur transportieren können. Dazu bedarf es allerdings einer gewissen Zeit und vor allen Dingen eines regelmäßigen Trainings. Zur besseren Motivation treten Sie einer Gefäßsportgruppe bei.

  • Richtig ernähren!

Achten Sie auf vernünftige, ausgewogene und fettarme Ernährung. Außerdem sollten Sie auch stets ausreichende Mengen trinken.

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Aneurysmen

Unter einem Aneurysma versteht man die Erweiterung einer Schlagader (Aorta). Diese Erweiterung kann in allen Körperregionen auftreten. Sie betrifft am häufigsten die Bauchschlagader. Die Hauptgefahr besteht darin, dass ein Aneurysma plötzlich platzt und es zur inneren Verblutung kommt. Andere Risiken bestehen z.B. in der Bildung von Blutgerinnsel im Aneurysma, die zu akuten Gefäßverschlüssen in den folgenden Organen führen können. Die meisten Aneurysmen werden durch die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) hervorgerufen. Die häufigsten Risikofaktoren sind der Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht und Rauchen. Darüberhinaus wird auch eine erbliche Veranlagung beobachtet.

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Bauchaortenaneurysma

Die Bauchschlagader ist die häufigste Lokalisation für Erweiterungen der Schlagadern.

Ab einer bestimmten Größe oder Aussehen des Aneurysmas erfolgen weiterführende Kontrolluntersuchungen und gegebenenfalls eine präventive Operation. Hierzu gibt es zwei verschiedene Verfahren:

  • Bei der konventionellen oder offenen Operation erfolgt die Eröffnung des Bauches. Oberhalb und unterhalb der Gefäßerweiterung wird das Blutgefäß abgeklemmt, längs geöffnet und eine Gefäßprothese als Ersatz eingenäht. Nach Freigabe des Blutstromes wird die ursprüngliche Gefäßwand zum Schutz der umgebenden Organe wieder um die Prothese gelegt und vernäht.
  • Das sogenannte endovaskuläre Verfahren mit der Stent-Prothese. Hier wird über die Leistenschlagader eine durch Draht verstärkte Prothese von innen in das Aneurysma eingebracht. Der Eingriff ist schonender, weil die Bauchhöhle nicht eröffnet wird. Nachteilig ist eine regelmäßige, oft lebenslange Überwachung. Während die offene Operation in allen Fällen möglich ist, eignet sich eine Stent-Prothese nur in bestimmten Fällen.

Die Erholungsphase dauert 2-3 Wochen nach Behandlung mit einer Stent-Prothese und 6-8 Wochen bei einer offenen OP. Bis dahin stellt Spazierengehen die beste Methode dar, um wieder leistungsfähig zu werden. Das Heben schwerer Lasten (mehr als 5 kg) sollte 3 Monate lang vermieden werden, um einen Narbenbruch zu vermeiden. Risikofaktoren wie Rauchen, erhöhte Blutfettwerte, Zuckerkrankheit, Übergewicht und andere sollten unbedingt von Ihnen und Ihrem Hausarzt unter Kontrolle gebracht werden.

Welches OP-Verfahren für Sie geeignet ist, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

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Carotisstenose - Einengung der Halsschlagader

Wenn eine hochgradige Einengung der Halsschlagader vorliegt und Symptome einer vorübergehenden Durchblutungsstörung des Gehirns festgestellt werden, dann sollte eine Operation an der Halsschlagader durchgeführt werden. Zuvor erfolgt eine ausführliche Begutachtung durch einen spezialisierten Neurologen.

Wie wird eine Operation durchgeführt?

Die Operation findet unter örtlicher Betäubung oder in besonderen Fällen unter Vollnarkose statt. Die Halsschlagader wird über einen kleinen Schnitt am Hals freigelegt und anschließend die Engstelle ausgeschält. Je nach Befund wird ein kleiner "Flicken" (sogenannte Patchplastik) eingenäht oder die Halsschlagader direkt zugenäht. Während der Operation kann die Gehirnblutung über bestimmte Messungen kontinuierlich kontrolliert werden, um Durchblutungsstörungen rechtzeitig zu erkennen. Insgesamt handelt es sich um einen komplikationsarmen Eingriff, der Patienten vor den schlimmen Folgen eines Schlaganfalls sehr effektiv bewahren kann. Der stationäre Aufenthalt in der Klinik beträgt nur wenige Tage.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Eine Operation ist nur Teil der Therapie. Grundsätzlich sind alle anderen Erkrankungen und Risikofaktoren für Arterienverkalkung (Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfette und erhöhtes Körpergewicht) einzustellen bzw. medikamentös zu behandeln. Zusätzlich ist eine lebenslange Blutverdünnung zu empfehlen. Die Auswahl des Medikamentes erfolgt individuell entsprechend des Krankheitsbildes durch den behandelnden Arzt.

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pAVK - Schaufensterkrankheit

Die Schaufensterkrankheit (pAVK) ist hauptsächlich (zu 95%) eine Folgekrankheit der Arterienverkalkung (Arteriosklerose) in den Beinen. Durch die Verkalkung der Arterien kommt es zu Engstellen (Stenosen) in den Arterien und dadurch entstehen Durchblutungsstörungen der Beine. Diese Durchblutungsstörungen sorgen für Beschwerden beim Gehen, wodurch die Betroffenen nach einer bestimmten Gehstrecke stehen bleiben müssen. Schreitet die Krankheit fort, können bereits im Ruhezustand Schmerzen auftreten. Sogar die Amputation kann drohen.

Die Hauptursache für die Schaufensterkrankheit ist die Arterienverkalkung. Die Entstehung der Verkalkung wird durch Nikotinkonsum, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), hohen Blutdruck (arterielle Hypertonie) und Fettstoffwechselstörungen gefördert. Eine Erkrankung durch Vererbung ist selten.

Beim Vorliegen einer Schaufensterkrankheit ist es sehr wahrscheinlich, dass auch andere Gefäße im Körper verkalkt sind und weitere Verengungen vorliegen. Das Risiko eines Herzinfarktes und Schlaganfalles ist auf jeden Fall erhöht.

Die Behandlung ist abhängig von vielen Faktoren wie z.B. Stadium, Nebenerkrankungen oder Vor-Operationen. Ganz allgemein können unterschiedliche Behandlungsformen angewendet werden.

Im Anfangstadium der Krankheit wird man mit Medikamenten versuchen die Durchblutung zu fördern. Im fortgeschrittenen Stadium muss die Durchblutung meistens operativ wieder hergestellt werden. Hierzu gibt es verschiedene Methoden wie die Gefäßaufdehnung mit oder ohne Stent (Metallgitter), die Kalkausschälung und Erweiterungsplastik, Bypass oder auch die Behandlung mit Medikamenten. Welche Behandlung am Besten ist, hängt vom Ausmaß der Erkrankung und dem Ort der Gefäßverengungen ab.

Ihr behandelnder Gefäßchirurg wird Sie über die beste Behandlungsmethode beraten.

Der langfristige Erfolg einer Behandlung hängt wesentlich davon ab, wie konsequent Sie gegen Ihre Risikofaktoren vorgehen. Wie lange nämlich ein Gefäß offenbleibt, wird weitgehend vom Fortschreiten der Arteriosklerose bestimmt!

Meiden Sie am besten die Risikofaktoren für die Arteriosklerose.

Das heißt: kein Nikotinkonsum und achten Sie auf gesunde Ernährung und Bewegung.

Bleiben Sie mobil!

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Letzte Änderung: 08.11.2021 - Ansprechpartner:

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